Landesjustizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter hat am Montag im Oberlandesgericht Hamm eine Gedenktafel zur Erinnerung an alle Menschen enthüllt, die während der Zeit des Nationalsozialismus durch die Justiz Unrecht erlitten haben.In ihrer Rede wies die Ministerin auf die Rolle der Justiz während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft hin. Als hervorstechendes Beispiel nannte sie die brutale Rechtsprechung der damaligen Sondergerichte, die eine Unzahl von Todesurteilen gefällt haben. Die Psalmüberschrift der Gedenktafel "Denn zur Gerechtigkeit wird zurückkehren das Recht" bringe zum Ausdruck, dass eine Rechtsordnung Gerechtigkeit zum Ziel haben müsse. "Die Gedenktafel appelliert damit zugleich an uns alle, solches Unrecht nie wieder zuzulassen", betonte Oberlandesgerichtspräsident Gero Debusmann in seiner Begrüßungsansprache.Im Rahmen der Aufarbeitung nationalsozialistischen Unrechts in der westfälischen Justiz ergänzt die Gedenktafel eine an den früheren Hammer Richter Arnold Freymuth erinnernde Plastik sowie eine für verfolgte Justizangehörige bestimmte Gedenktafel, die bereits ihren Platz im Oberlandesgericht gefunden haben. Bei der Gedenktafel handelt es sich um ein Werk der Künstlerin Heide Drever aus Hamm.